The Wave

8. Tag - 2.9.2002

Wave PermitHatte ich erwähnt, daß ich mir gestern natürlich noch ein Wave - Permit für heute besorgt hatte ?

Was hat es mit den Permits für die Wave überhaupt auf sich ? Weil die gesamte Gegend nicht für den Massentourismus freigegeben werden soll, mit indianischen Verkäufern und McDonalds und so, ist die Besucheranzahl pro Tag auf 20 limitiert.

Ich hatte das Glück, auch nachmittags um 3 noch ein Permit zu bekommen, das heisst, das für den nächsten Tag noch nicht alle vergeben waren. Man sollte immer, wenn man in der Nähe ist, nachfragen. Falls am Morgen nicht alle Permits vergeben worden sind, bekommt man auch später noch eins. Am letzten Satz kann man erkennen wie alt diese Geschichte ist, heutzutage sind natürlich keine Permits an keinem Tag des Jahres nicht vergeben.

Was Coyote Buttesbraucht man ? Lust zu wandern, oder, wenn die nicht da ist, die nötige Gier, dieses Ding live sehen zu wollen. Festes Schuhwerk, wenn möglich kein Trägerhemd, sondern etwas vernünftiges wg. des Sonnenbrandes. Den bekommt zwar sowieso irgendwie, aber eincremen mit mindestens Stufe 20 nützt schon mal was. Ich gehe immer ohne Kopfbedeckung, wer nicht mehr ganz so viele Haare hat, sollte sich auf jeden Fall etwas aufsetzen. Wer sich selber gut genug kennt, um zu wissen, wann und wieviel Hunger man normalerweise hat, nimmt eine entsprechende Menge Futter mit und mindestens 2 Liter Wasser pro Person. Andererseits: Ich höre schon die Stimmen: So viel trinke ich aber nicht, nimm lieber weniger, dann brauchen wir nicht so viel zu schleppen. Macht also einfach, was ihr wollt. Die Coyote ButtesTemperatur ist im Frühjahr,Sommer und Herbst zwischen 20 und 50 Grad, man braucht also vorher nicht in die Sauna zu gehen.

Im Winter ist es kalt.

Die One-Way Zeit ist etwa 80 bis 120 Minuten, je nach Kondition und Länge der Pausen zwischendurch.

Wenn man beim Ranger gut aufgepasst hat, sieht man den Felsen, unter dem sich die Welle befindet, schon aus ziemlich grosser Entfernung. Dadurch wird es aber nicht unbedingt leichter, weil man ja sieht, wie unendlich weit es noch ist. Dreht euch immer mal wieder um, wie die Strecke andersrum aussieht, damit man beim Rückweg ungefähr weiss, wo man hin muss. Es gibt allerdings keine feste Strecke, jeder kann laufen, wie er es für richtig hält, hauptsache, die Richtung stimmt. Einen ziemlich steilen Berg muss man aber auf jeden Fall sowohl hoch- als auch runterkommen. Und vergesst nicht, immer wieder zu sehen, wie schön die Strecke ist. Voller kleiner Wellen und anderer merkwürdiger Gebilde.

Wie fing alles an: Um 6:39 ging es hier in Page los, um 7:19 war ich da. Oder um 8:19. So genau wusste ich nie, welche Zeit gerade in Arizona und Utah war. Und die Wave liegt genau an der Grenze zwischen den beiden Staaten. Also bin ich evtl. schon um 5:39 in Page losgefahren. Oder erst um 8:19 angekommen. Aber es gibt wichtigeres.Ein Auto stand noch da und ich habe erstmal gefrühstückt. Dann hörte ich es donnern. Es war aber keine Wolke am Himmel zu sehen. Nach etwa 30 Sekunden kam statt dessen ein Auto um die Ecke, eins von diesen riesigen Dingern mit 16 Zylindern und 12 Liter Motor.

Circa.

Es Coyote Buttesstiegen insgesamt 10 Personen aus, 3 Erwachsene und 7 Kinder im Alter zwischen ca. 6 und 16 Jahren. Also war ich auf dem Hinweg schon mal nicht alleine. Die Strecke selbst beschreibe ich wieder mal nicht, aber verfehlen kann man es eigentlich nicht. Man muss nur richtig aufpassen wenn der Ranger die Fotos zeigt. Oder, wie es wohl alle machen, sich richtig vorbereiten.
Wir sind dieses Mal anders gegangen als beim letzten MDa oben ist die Waveal.
Die anderen nicht alle zusammen, sondern in 3 Gruppen verteilt, die grossen Kinder zuerst, dann 2 Väter und zum Schluss Mama mit den Babys. Ich irgendwo mittendrin.

Ich habe mich dann aber ein paar Meter höher als die anderen gehalten und konnte fast immer geradeaus gehen.

Ist besser als immer hoch und runter oder unten im Tal durch den tiefen Sand. An der Welle von letzen Mal machte ich dann eine längere Pause und schaute mir die Strecke an, die noch zu gehen war. Doch noch ganz schön weit. Also weiter, immer geradeaus. Es ging vorbei am "Brötchen - Hügel" , wie ich ihn letztes Mal schon genannt hatte und an vielen anderen Wellen.

Das letzte Stück erinnerte mich dann an die Tour de France Etappe nach Alpe D'Huez, Zielankunft oben auf dem Berg.

Ich bin etwas seitlich über die Steine gegangen, hab sozusagen "Höhe gelaufen", wie ich den BegGeschafft, endlich da.....riff aus meiner Vergangenheit als Mitsegler in Erinnerung habe, man hat zwar mehr Strecke, aber muss nicht geradeaus durch den Sand gehen.

Ich kam als 3. an und hab erstmal ne Pause eingelegt, bevor ich dann wie wild um mich geknipst habe.

Ist das schön.

Doch ein grosser Unterschied zu der letzen "Small Wave".

Die anderen kamen dann auch einer nach dem anderen an und alle zusammen machten dann Picknick und anschliessend Fotosession, damit auch jeder auf einem Foto ganz alleine war, alle anderen mußten immer aus dem Hintergrund.

 

Lal@ @ the Wave

The Wave

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The Wave

 Noch viel mehr Pics gibt es als Bildergallerie

The Wave

The Wave

The Wave

The Wave

 

 

Lal@ is leaving the WaveNach etwa einer Stunde machten sich die Ami's wieder vom Acker und ich blieb noch ein Stündchen alleine da, hab einfach nur da gelegen und das Leben genossen, soweit meine morschen Knochen das zuliessen.
Mir fiel was worüber ich mich gestern abend mit meinem Vermieter unterhalten hatte bzw. was er mir erzählt hatte. Naked hiking - nackt wandern. In völliger Einsamkeit macht er sowas mal - und ich hab es ihm dann hier nachgemacht, nur kurz, vor ein paar Fotos.

Es ist nicht nur die Wave zu bestaunen, sondern etwas weiter oben der "Burger Rock" und die "Swirl" oder "Second Wave" und die “Snail”. Dreht also nicht gleich wieder um, wenn ihr die Wave gesehen habt.

Ich habe alles gegessen und getrunken, was ich mit hatte, damit der Rucksack auf dem Rückweg nicht mehr so schwer ist. Dann habe ich das Licht ausgemacht, die Tür abgeschlossen und bin ganz alleine zurückgewandert.

Das wollte ich mal gemacht haben. Unterwegs waren noch viele schöne wellig geformte Teile zu bestaunen. Und der Rückweg war lang.

Zuerst durch den tiefen Sand, zum Glück bergab, ist aber trotzdem anstrengend, dann wieder Höhe laufen, bis irgendwann, nach langer Zeit, die Stelle kommt, wo man oben auf dem Berg steht und ins Tal runtersieht und man weiß, das es nicht mehr weit ist.

Genau da bin ich dann ausgerutscht und runtergerollt.

Nicht weit, aber ca 4-5 Meter.

 

Jedenfalls genug, um die Videocamera zu zerstören, die ich über der Schulter hatte. Die Mechanik war total verbogen, so was kann man auf die Schnelle auch nicht mehr reparieren. Gut, das sowas erst jetzt passiert ist, im Zieleinlauf sozusagen. Der Rucksack hat das Schlimmste verhütet, da ich ja zuerst auf den Rücken gefallen bin. Fotoapparat ist noch ok, klar, sonst wären ja keine Bilder da. Bis auf diverse Abschabungen am linken Bein, Arm und auf dem Rücken sowie ziemliches Aua am linken Oberschenkel ist aber nichts weiter passiert. Samstag darf ich endlich wieder arbeiten, dann ist dieser ganze Stress vorbei und ich kann das Leben wieder geniessen.

Ich bin dann sehr viel vorsichtiger als bisher den Berg runter gehumpelt, auf der anderen Seite brauchte ich dann ja nur ca. 400 Meter durch tiefen Sand bergauf gehen. KaputtIch habe daran gedacht, daß ich früher beim Fußball nie derjenige war, der sich wie wild im Strafraum hat fallen lassen, sondern immer der war, der die Oberschenkel aufgerissen hatte. Fallen will gelernt sein. Glück gehabt, dass ausser diesen Kleinigkeiten nicht passiert ist. Und jetzt sitze ich hier mit schmerzenden Körperteilen und schreibe mir die Seele aus dem Leib. Ich habe auf dem oberen Bild mal angezeichnet, wo die Sturzstelle war.

Wenn ich mir das so ansehe, habe ich ganz schön Glück gehabt, daß ich nicht ganz bis nach unten geplumpst bin. Und wahrscheinlich dauert es ja auch etwas länger, bis man gefunden wird. Also: beim nächsten Mal wieder mit einer Gruppe wandern.

Woran man auch unbedingt denken sollte, ist Toilettenpapier. Es kann ja immer mal passieren, das man sich mal in irgendeine Ecke zurückziehen muss, und die thailändische Art, mit der linken (oder war's die rechte) Hand und dann abwaschen geht auch nicht, weil man dann sehr viel mehr Wasser mitnehmen müsste. Und wenn man z.B. Gatorade mit hat, ist das noch blöder. Das gebrauchte Papier sollte man dann in eine Plastiktüte tun und zu Hause entsorgen. Also nicht erst in Deutschland, sondern an der nächsten Mülltonne, meine ich natürlich.

Morgen geht's zurück nach Phoenix, wo ich dann Mittwoch versuchen werde, NICHTS zu tun, und dann geht's nach Hause. Ich schreibe zwar noch weiter, aber das wichtigste ist gegessen, jetzt kommt nur noch der Abschlussbericht. Ausser wenn doch noch irgend etwas ungewöhnliches passiert....

 

Lal@Fazit: also wenn ich in den nächsten Tagen in die USA fliegen würde und wüsste, das man im Moment relativ einfach an ein Permit für die Wave kommt........also ich........ich würde kurzfristig, auch wenn meine Frau dann Theater machen würde.....also ich.....ich würde meine Planung etwas umstellen. Irgendwo müssten sich doch 2 Tage abzweigen lassen.
Zu den Permits: Man braucht nicht unbedingt morgens um 9 da zu sein. Ich habe meine beiden Permits um 3 Uhr nachmittags und morgens um halb 8 bekommen. Wenn man nachmittags in der Gegend ankommen sollte: am besten gleich zum Visitor Center, dann bekommt man nämlich vielleicht noch ein Permit für den nächsten Tag, genauso wie morgens.
Wenn man Glück hat. Und ein bisschen Freundlichkeit hat auch noch nie geschadet. Nette Geschichte, mittlerweile natürlich völlig illusorisch.

Das Center oder BLM, wie es heisst, liegt ca. 33 Meilen westlich von Page, oder etwa 45 Meilen voNorth Coyote Buttesn Kanab auf der 89, etwa am MM 21. Ist das einzige Haus weit und breit, also gar nicht zu verfehlen.

Wenn man ein Permit bekommen hat, erklärt der Ranger, wie man zuerst fahren und dann gehen muss. Dabei zeigt er auch Fotos. Die müsst ihr genau ansehen, nicht nur einer, sondern alle, die dabei sind. Es kommt vor allen Dingen auf das zweite und letzte Foto an. Beim zweiten wird der Weg gezeigt, wie es los geht und das letzte zeigt den Felsen, unter dem die Wave liegt. Mittlerweile gibt perfekte Wegbescheibugnen und GPS Daten - diese Geschichte ist noch aus der guten alten Zeit.
Ist schon aus sehr grosser Entfernung zu erkennen. Man muss aber erst über einen Berg geklettert sein. Der Walk oder Hike zur Wave ist relativ frei zu handhaben. Am besten ist, man hält sich immer ziemlich hoch in den Bergen auf, dann ist der Weg Coyote Butteskürzer und fast immer mit steinigem Untergrund. Weiter unten ist es sandig und dementsprechend schwer zu gehen. Ein GPS ist meiner Meinung nach völlig sinnlos, weil man die Richtung eigentlich nicht ändern braucht, sondern immer geradeaus geht bzw. klettert.

Ich bin beide Male etwa 5 Stunden unterwegs gewesen, mit vielen Pausen. Also etwas zu essen und viel zu trinken mitnehmen. Ich hatte beide Male etwa 3 Liter Wasser mit, das ich vor dem Rückweg zum grossen Teil ausgetrunken hatte, um Gewicht im Rucksack zu sparen. Aber wenn ich mir so überlege, daß heute 2 Kinder, die nicht aussahen, als wären sie schon eingeschult, mit waren, dann ist das wohl für alle Menschen, ausser mir, ein Kinderspiel.

Ich habe auf beiden Touren einen Ranger gesehen, wer ohne Permit erwischt wird, muss zahlen, wieviel ist mir aber etwas unklar. Im Auto muss auch ein Teil des Permits hinter die Windschutzscheibe gelegt werden. Sonst gibt es ein Knöllchen. Wer ohne Kopfbedeckung los geht, sollte daran denken, seine Ohren einzucremen, ich hab da gerade beim Duschen was gemerkt, sonnenbrandmässig...

Alle Bilder dieses Tages sind hier zu sehen.   
Weitere Wave-Berichte gibt’s hier - hier - und hier

99 Meilen = 160 Kilometer gefahren
Übernachtung: KC’s Motel in der Street of little Motels
40,80 $ = 41,81 € pro Nacht           

 

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