Ah shi sle pah

Bisti - ein wunderbares Wort, wäre ein schöner Name für ein Waschmittel oder einen Schokoriegel. De-Na-Zin, geht noch so gerade, kann man aussprechen. Aber Ah-shi-sle-pah? Das geht ja gar nicht, da ist ja der hawaiianische Humuhumunukunukuapua’a noch einfach gegen. Ich hab mich deshalb für den Namen Ah-shi-leh-ki entschieden. Sieht genauso schwierig aus, aber wenn du es laut aussprichst wird es gleich sehr viel einfacher.

Ah-shi-sle-pah

Entdeckt 1879 von Archie Sleeper, einem Ingenieur aus Denver, der im Urlaub gerne Land und Leute erforschte. Er benannte das Gebiet nach sich, später wurde es nach einem weiteren Forscher, Hans Meyer aus Papenburg, Meyers Creek getauft, im Laufe der Jahre wurde der erste Name indianisiert und ist bis heute geblieben.
Ich habe zum ersten Mal in einem Forum von dieser Landschaft gehört und von einem Forumsmitglied eine Wegbeschreibung incl. Karte bekommen.

Sand - nichts als Sand.....

Wie kommt man hin? Ganz einfach. Von Farmington, wo man meistens wohnt, fährt man nach Bloomfield, von dort auf der 550 nach Süden, Richtung Albuquerque. Nach ca. 30 Meilen geht an der Blanco Trading Post eine Straße nach rechts/westlich ab - die 57, zu erkennen am “No Access to Chaco” Schild. In vielen Karten ist diese Straße als Verbindung zum Chaco Canyon noch eingezeichnet, aber bereits seit Januar 1996 geschlossen. Zum Glück erst ein paar Meilen nach dem Ziel des heutigen Tages.

Hier geht's los

Die erste Meile ist zwar asphaltiert, aber mit sehr vielen, teilweise tiefen Schlaglöchern übersäht. Spätestens nachdem die Dirtroad beginnt, ist es aber gut zu fahren. Und im Laufe der Zeit gewöhnt man sich daran, wenn die Pisten gebuckelt sind.

Leicht zu fahrende Waschbrettpiste


Es geht immer auf der breiten “Hauptstraße” - 57, später in 7800 übergehend - in Kurven geradeaus, bis nach ca. 18 Meilen dieses Haus zu sehen ist. GPS ist meiner Meinung nach unnötig. Die Karte, die ich mir ausgedruckt hatte, war eher irritierend. Eine halbe Meile weiter geht rechts ein Sandweg ab, über den man direkt an das Hoodoogebiet kommt.

Nur noch ein paar Meter....

 

Die Zufahrt zum Parkplatz direkt am Rim liegt schon in der Wilderness Area und ist seit 2011 deshalb gesperrt.
Wie man sieht, führen diverse Spuren um das Schild herum - aber laut BLM werden jetzt öfter Kontrollen durchgeführt und Knöllchen verteilt. Wer nicht geknollt werden will, wobei ich teilweise anzweifel ob die beim BLM überhaupt wissen was Ah Shi Sle Pah überhaupt ist, kann den letzten Kilometer auch fußwegend bewältigen.

Zufahrt zum Ah Shi Sle Parkplatz

Ich bin bis zum Parkplatz gefahren, allerdings 2008 - da war das noch sehr offiziös erlaubt bzw. nicht verboten.
Wie lange fährt man? So lange, wie “At the Graves” von King Diamond und “Atom Heart Mother” von Pink Floyd laufen - 32 Minuten - die Songs waren im iPod an der Reihe und beim Schlussakkord von AHM war ich am Trailhead.
An selbigem stand bereits ein Wagen, ein nagelneuer Toyota Highlander mit Nevada Nummernschild. Ich kombinierte messerscharf: Deutsche Condoristen, eindeutig.

Ein SUV aus Vegas? Deutsche - jede Wette....

Wenn man vorher in den Bistis war, ist die Strecke eine andere. Du fährst auf der 371 bis zum Milemarker 61 - kurz danach geht die SJR 7650 links ab. Diese Dirtroad fährst du ca. 8 Meilen, dann geht’s rechts ab auf die 7870. Nach weiteren knapp 10 Meilen erreichst du eine T-Kreuzung, wo du nach links abbiegst und weitere ca. 3 Meilen bis zu einer Sandpiste auf der linken Seite fährst. Eigentlich sind es zwei Pisten. Wenn du die Erste verpasst hast, nimmst du eben die Zweite. Wenn du das Haus auf dem oberen Bild siehst, bist du zu weit gefahren und kannst wieder umdrehen.
Fahrtzeit zwischen den Bistis und Archie: ca. 45 Minuten.

Recht sinnloses Bild, völlig nichtssagend

 

Aber es gibt jetzt Wichtigeres: Wo sind die Hoodoos? Gleich nebenan, wie schön. Ich hatte ein an die Bistis erinnerndes Deja Voodoo. Aber anders als dort ist nicht alles grau in grau, sondern mit gelben, braunen und orangeaten Zwischentönen. Wunderschön und farbenprächtig.
Allerdings ohne “Gesichter” - bis auf wenige Ausnahmen.

Ah-shi-sle-pah

Noch besser: Man muss nicht literweise Wasser mitschleppen, sondern kann es bei einer Flasche belassen, weil man bei Bedarf kurz wieder zum Auto gehen kann.

Ah-shi-sle-pah

Das Gebiet ist nicht sehr groß, eher kleinwüchsig, ich schätze es auf die Größe von höchstens 10 Fußballfeldern, kann also problemlos im Laufe eines Tages erforscht werden. Man sollte allerdings keins der vielen kleinen Seitentäler auslassen, es gibt überall etwas zu sehen.
Diese Formation steht allein in freier Wildbahn, recht weit außerhalb. Sieht aus der Ferne wie eine Pyramide aus.

Ah-shi-sle-pah

 

 

Diese Formation habe ich Crack Axe genannt.....
Viele weitere Bilder sind hier zu sehen.

Meine Meinung: Eine wunderbare Ansammlung von Hoodoos, die in unmittelbarer Nähe des Parkplatzes zu finden sind. Sollte man sich angesehen haben......

In der etwas weiteren Nähe gibt es noch mehr interessante Locations, z.B. die Lybrock Badlands, die Lake Valley Badlands, La Plata Badlands, San Jose Badlands und vieles mehr.

Crack Axe

Falls du eine 3D-Brille zur Hand hast: Hier sind fantastische dreidimensionale Bilder aus dieser Wunderwelt zu bewundern.


Der berüchtigte “King of Wings” ist in der Nähe zu finden: Hier und hier gibt’s Einzelheiten - aber keine Koordinaten. Die müssen bei den Seitenbesitzern per E-Mail angefragt werden.

Nach einer Stunde intensiven Hodoonismusses kamen mir zwei Menschen entgegen. Ich dachte an das Auto am Trailhead und redete beide auf Deutsch an.
Hallo, wie geht’s?
Antwort: Hallo Volker - wir wussten dass du hier irgendwo zu finden sein wirst. Ich war also gleich als Ich erkannt worden.
Man kannte sich zwar nicht persönlich, aber aus USA-Foren.
It’s manchmal a small World.
Wir unterhielten uns über dies, das und was man so alles macht bzw. nicht macht wenn man ein Auto übernimmt.

 

Gruppenbild mit Dame, leider mittlerweile verstorben....

Nach insgesamt 6 Stunden fuhren wir gemeinsam zurück.
Auf dem letzten asphaltierten Teil der Strecke übersah ich ein tiefes Loch und merkte gleich, daß irgendetwas am Auto nicht in Ordnung war. Nach wenigen Metern war ein normalesWo ist denn der blöde Nippel....... Fahren nicht mehr möglich, den linken Hinterreifen hatte es erwischt. Plattfuß in Amerika - der erste nach 22 Jahren. Was tun? Etwas ganz Ungewöhnliches. Nämlich nachsehen, ob ich überhaupt einen Reservereifen habe, was ich aus Aberglauben vor Antritt der Reise nie mache, und eine Bedienungsanleitung suchen, in der steht, wie man den Reifen wechselt bzw. wie man diesen findet. Nach 10 Minuten habe ich begriffen, wie der Wagenheber funktioniert, der Rest war ein Kinderspiel. Mit tatkräftiger Mithilfe von Jürgen waren wir nach 30 Minuten fertig und machten uns auf den Weg zurück nach Farmington - mit einem kurzen Schlenker zum Angel Peak..
Was ich aus diesem Zwischenfall gelernt habe: Immer wenn die Rede - mit wem auch immer - auf Autoübernahme und was dabei zu beachten ist oder Reifen zu sprechen kam, habe ich das Thema gewechselt, ich will meinen Aberglauben pflegen......

 

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