Rock Imperium 2023 1. Tag

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ROCK IMPERIUM FESTIVAL
23 · 24 · 25 JUNO 2023 · PARQUE EL BATEL · CARTAGENA · ESPAÑA

Schon im letzten Jahr waren wir vom 'Rock Imperium' in Cartagena nicht so begeistert wie von 'Rock the Coast' in Fuengirola nähe Malaga. Einfach, weil es zu wenige Sitzplätze gibt und man auch nicht so einen guten Blick zur Bühne hat. Die Hoffnung, dass sich daran etwas bessern würde, hat sich nicht erfüllt. Der VIP-Bereich ist durch eine Gerüsttreppe mit acht mal neun Stufen, die über die Festungsmauer führt, zu erreichen und besteht nun aus zwei Teilen. Nur leider muss man sich entscheiden, ob man die Getränke in Reichweite und bequem sitzen oder die Konzerte sehen möchte. Die VIP-Terrasse ist abfällig und überdacht, man sieht die Bühnen allerdings von der Seite und muss die ganze Zeit über schräg stehen.

Rock Imperium 2023 Cartagena - VIP Terasse

Die VIP-Zone ist überbäumt, das Bier ist nicht weit aber der Blick zur Nebenbühne ist im Sitzen durch eine Mauer versperrt.

Rock Imperium 2023 Cartagena - VIP Zone

Die Hauptbühne sieht man fast gar nicht durch den genau davor stehenden Technikturm.

Rock Imperium 2023 Cartagena - VIP Zone Outlook

Beide Bereiche sind immerhin mit Toiletten ausgestattet, die zu Anfang des Tages häufiger geputzt als benutzt werden, am Ende ist es dann umgekehrt.

Rock Imperium 2023 Cartagena - VIP Terasse

 

VIERNES, 23.06.23
Vor die Konzerte des Tages hat der Teufel diesmal nicht den Schnaps sondern die Treppe des Todes gesetzt. Alleine schon der Anblick raubt mir den Atem. Auf jedem Podest lege ich erst mal eine kleine Pause ein um mich dann gleich an den nächsten Abschnitt zu machen. Oben angekommen leuchtet mein Kopf krebsrot und ich schwitze aus allen Poren. Es tröstet mich ein bisschen, dass ich nicht die einzige bin, der die Treppe so zusetzt. Da keuchen und schwitzen noch viele andere. Ok, die tragen vielleicht einen Kinderwagen hoch, oder ein Kind, oder sie gehen am Stock, haben ne neue Hüfte oder rechts nur ein Bein. Aber immerhin…

Der Veranstalter hatte einen Tag vor Beginn des Festivals gepostet, was erlaubt ist mitzubringen, und was nicht. Erlaubt war u.a. eine Flasche Wasser mit höchstens einem halben Liter Inhalt, was wir auch nutzten. Am Eingang wurde uns dann die Flasche abgenommen, der Verschluß abgedreht, dieser in eine Tonne geworfen und uns die Flasche zurück gegeben. Die Kontrolleuse schaute uns dabei an und zuckte mit den Schultern, nach dem Motto “ich kann auch nichts dafür, ist Vorschrift”. Da es bei allen anderen Besuchern auch so gemacht wurde waren wir immerhin nicht die Einzigen, denen es so erging. Beim späteren Kauf einer Flasche Wasser an der Bar war es genau so. Verschluß abdrehen, Flasche übergeben. Auf das “warum” konnte niemand antworten, und nicht nur weil niemand eine Sprache ausser spanisch verstand.
Ich vermute, es hatte etwas mit dieser blöden EU-Verordnung zu tun, dass Verschlußkappen nur noch angebunden sein müssen - oder dadurch sollen Würfe mit vollen Flaschen verhindert werden, wobei auch offene Flaschen durch die Lüfte fliegen können. Ist bei anderen Veranstaltungen wohl mittlerweile auch so.
Mittlerweile sind ja nicht nur die Erde, sondern auch Metalfestivals voller Idioten.

Aber jetzt zur Musik

Rock Imperium 2023 Cartagena - Treppe des Todes

Jolly Joker [45 min. Hard Rock, Spanien]

Jolly Joker

Das beste ist der Name. Musikalisch immer gute Ansätze, die sich dann aber bald verlieren und/oder durch den schlechten Gesang zerstört werden
Egal, ich sitz im Schatten, der Wind versucht meinen Schweiß zu trocknen und: ich sitze!
Volker hat sich noch einmal ins tiefe Tal der Musik getraut und etwas Bühnenatmosphäre geschnuppert.
Setlist

Blick von der Bühne auf das noch leere Vorfeld

Leo Jiménez [60 min. Metal, Spanien]

Leo Jiménez

Drama Baby! Selbst Leo die Caprio ist nicht sooo dramatisch im eiskalten Meer versunken, wie Leo Jiménez einen auf ganz große Oper macht.
Ich habe aber sonn bisschen den Eindruck, dass unsere VIP-Plätze diesmal nicht einfach nur Scheiße sind, sondern dass auch die Musik nur in Fetzen bei uns ankommt.

Auf Bühne 3 spielten fast nur spanische Bands, die mir alle völlig unbekannt waren, aber bei meinen wenigen Besuchen ein paar nette Töne zustande brachten. Alae Noctis spielten eine Art NWOBHM mit netten Refrains.

Alae Noctis

Evergrey [60 min. Progressive-Metal, Schweden]

Evergrey

Evergrey liefert den Beweis, dass die meisten Töne vom Meerwind erfasst und weggeweht werden, bevor sie oben bei uns ankommen können. Was gerade bei der schönen Musik ganz besonders schade ist.
Setlist

 

Steve ’n’ Seagulls [60 min. Country, Finnland]

Steve'N'Seagulls

Banjo, Kontrabass, Akkordeon… das ist nicht wirklich Heavy-Metal, nicht mal Hard-Rock, aber die schnellen Finnen machen gute Laune und sogar der Sound spielt jetzt mit. Hochgeschwindigkeits-Covern im Blue-Grass-Stil.
 

Saratoga [70 min. Heavy-Metal, Spanien]

Saratoga

Wenn es Momente im Leben gibt, in denen man geräuscheliminierende Ohrstöpsel braucht: dann jetzt!
Setlist

 

Hansi und seine Freunde von Blind Guardian waren die Einzigen der “größeren” Bands, die eine Autogrammstunde anboten. Vor dem ”Signing Stand” war eine endlos lange Schlange, ich versuchte deshalb gar nicht erst, in die Nähe der Band zu kommen bzw. ich stellte mich an einen Zaun, der gar nicht so weit entfernt war und von wo aus man sehen konnte, was so alles angestellt wurde, um ein Foto zusammen mit den 4 “Hauptmusikern” auf Handy zu bannen. Posen, knien, liegen, alle möglichen Positionen wurden eingenommen und die Band lächelte dazu. So sollte es sein, immer ein Kontakt zur Basis bzw. zu den Fans, ohne die es keine professionellen Musiker geben würde. Und in diesem Fall kostenlos, im Gegensatz zu Kiss, die für ein Foto sehr viel Geld haben wollen. Die Ergebnisse dieser Autogrammstunde sind hier zu sehen.

Blind Guardian  Signing Session

Blind Guardian [100 min. Metal, Deutschland]

Blind Guardian

Was soll ich sagen? Ich mag zwar die Musik nicht sooo gerne, die Jungs live aber schon. Hansi quasselt zwischendurch, braucht wohl ein bisschen Luft. Das Publikum ist jedenfalls textsicher.

Die Band spielte fast nur Songs aus den 80ern und 90ern mit der Ausnahme “Violent Shadows” vom aktuellen Album “God Machine”. Das Publikum war wie bei fast allen Bands sehr textsicher. Die Spanier sprechen zwar so gut wie kein Wort englisch, aber wenn’s ans singen geht können sie es plötzlich.
Setlist

 

Helloween [120 min. Power-Metal, Deutschland]

Bis auf ein paar wenige Ausnahmen, bei denen Kai Hansen solo unterwegs ist, ist es eine gelungene Show mit bekannten Stücken, die Dank der tollen Stimmen von Michael Kiske und Andy Deris trotz ihrer Länge nicht zu lang werden.

Ich hatte mir zuhause ein paar Videos der hier auftretenden Headliner angesehen, sowohl Helloween als auch Deep Purple und Kiss waren vor kurzem auf großen Festivals in Südamerika und es gab jede Menge YT-Filme zu sehen. Bei Helloween hörte es sich teilweise recht gruselig an, weil sowohl Michael Kiske als auch Andy Deris nicht besonders gut bei Stimme waren. Ich war also vorgewarnt - und wurde enttäuscht, die beiden trafen nämlich auch in den Höhenlagen der Eifel jeden Ton genau auf den Punkt. So sollte es sein.
Full Show Video - Setlist

Helloween

Eine Band, die ich unbedingt sehen wollte, wenn auch nur ganz kurz für 2 Songs, waren die Tygers Of Pan Tang, die Anfang der Achtziger zusammen mit Iron Maiden und Saxon zur NWOBHM gehörten, aber nie besonders erfolgreich waren. Guter alter Heavy Metal, schade, dass diese Band zeitgleich mit Helloween spielte.

Tygers of Pan Tang

Welche Bands haben wir heute nicht gesehen?
Ángel Negro, Headon, Melt4, Ciclón, Secret Sphere, Venus 5, Rotting Christ und leider auch Statovarius, die nach Helloween spielten und wir einfach zu müde waren.

trepped

 

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