Emirates A 380

 

Ich hatte mir ja geschworen, dass ich nie mit diesen Spültuchträgern fliegen würde. Aber: Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern. Da Emirates einen A 380 ab London nach Dubai einsetzt musste diese Airline als erste dran glauben - auch wenn es einige Probleme gab, weil bei Buchungen übers Internet - direkt über die Emirates Webseite - meine Kreditkarte nicht akzeptiert wurde. Ich wollte es gerade nochmal probieren, da rief ein Visa-ist an und fragte, ob ich meine Karte gerade nutzen würde. That went flott, kaum eine Minute nach der nicht gelungenen Buchung wusste am anderen Ende jemand Bescheid und erkundigte sich nach der Richtigkeit. So sollte es sein. Ich bestätigte dass ich es höchstselbst war, der die Karte zum Glühen bringen wollte und bekam eine Genehmigung, bei Emirates zu buchen. Angeblich würden dort ständig irgendwelche gestohlenen Karten benutzt.

In London wird bereits Werbung für Flüge mit dem A 380 gemacht, es war eine gute Einstimmung auf das, was noch kommen sollte.
Ich tue jetzt einfach mal so, als würde fliegen Spaß machen....

Emirates A 380

.... weil, irgendwie hat es nämlich Spaß gemacht, ist wohl der Reiz des Neuen.

Registrierungsnummer: A6-EDA
Flugnummer EK 002
.
Flugzeit London - Dubai: 6:08 Std.

Ich hatte beim einchecken gefragt ob ein Sitz am Notausgang frei wäre und auch einen bekommen. Vorbuchen über die Emirates-Webseite ist möglich, aber nicht für Exit-Seats.
Gepäckgewicht: 13,1 Kilo, der Anorak war neu im Koffer.

Emirates A 380

 

Die Flugbegleiterinnen waren aus aller Damen Länder. Aus dem eigenen Land können die Emiratis ja keine anbieten, es sähe mit Burka irgendwie blöd aus. Und wenn sie zufällig einen Gast berühren würden müssten sie ja noch vor Ort gesteinigt werden - und dafür ist einfach kein Platz an Bord.....
Die Aufteilung: Unten komplett Economy, 3-4-3, oben die First und Business Class. So kommen sich billigen und die teuren Platzhalter nicht in die Quere.

Emirates A 380 - Economy Class

Die Stewardessen waren ganz stolz auf “ihr” Flugzeug, erzählten gerne, was es so alles kann bzw. nicht macht. Zum Beispiel Krach. Beim Start wurde man zwar in die Sitze gepresst, man hörte aber keinerlei Turbinengeheul. Unterwegs und bei der Landung hörte es sich wie in einem Segelflieger an, die einzigen Geräusche kamen von den Geräten im Inneren des Fliegers.
Im Bild eine der 3 Economy-Abteilungen.

Emirates A 380

Sitzplatzabstand Economy 32” = 81 Zentimeter, Sitzbreite 18“ = 45 Zentimeter - und das 399 mal. Ein akzeptabler Abstand, wobei ich in diesem Fall leicht schreiben habe, weil ich erst am Exit und später alleine in einer Dreierreihe saß. Da fliegt es sich immer angenehm. Die Sitze sind ca. 2 Zentimeter breiter als in anderen Flugzeugtypen.

Im Bild rechts unten ist die Befestigung des Sitzes am Boden zu erkennen, die stört auf Dauer. Im Bild links unten stört nichts, der ist perfekt. In den Exit-Reihen sind 2 Sitze, am Gang und in der Mitte.

 

Sitzplatzabstand Reihe 80 - Emirates A 380

Sitzplatzabstand im Emirates A 380

 

 

Das gesamte Unterdeck ist Economy, Business und die First Class Suiten sind oben und leider nicht zu besichtigen. Die Scheichs wollen wohl unter sich sein mit ihren Haremsdamen. Ich habe sowohl eine “normale” Stewardess als auch die Chef-Purserin gefragt, eine Besichtigung der oberen Räumlichkeiten wurde mir nicht erlaubt.

Hinter der Wand verbirgt sich die Crew Rest Area, hier ruhen sich die Flugbegleiter unterwegs aus.

Emirates A 380

Emirates A 380

Das Essen war so gut, da könnte man Geld für bezahlen. Griechischer Salat - Salat der Saison - Joghurt Chicken mariniert und gekocht in einer Joghurt Zorbian Sosse, mit Basmati Reis, Spinat und Kichererbsen.
Erdbeeer Käsekuchen
Käse und Biskuits
Sehr empfehlenswert....

Alkoholische Getränke ausser Champagner sind kostenlos - und das bei einer muslimischen Airline.....

 

Was fehlt noch? Klar, die Toiletten. Kamen mir etwas grösser als normalerweise vor. Was mir besonders positiv auffiel: Die Brillen und Deckel fallen nicht mehr runter, sondern müssen mit sanftem Druck nach unten - oder oben - befördert werden. Die Zeiten, in denen man z.b. mit einem Fuß beim pinkeln die Brille festhalten musste damit sie nicht runterfällt, sind also in diesem Fall vorbei. Und runterknallen kann auch nix mehr....

Emirates A 380 - Toilette

Das Entertainment System namens ICE.
Hunderte Filme, viele Fernsehserien, ein paar 1.000 Musiktitel, eine Airshow - man konnte sich über den genauen Flugverlauf informieren. Das alles auf einem Breitbildmonitor mit 10,6“ oder 26,0 Zentimetern - Steuerung über Fernbedienung oder Touchscreen.
Telefonate, Emails und SMS sind auch möglich. Ebenso Telefonate mit anderen Passagieren, also z.B. von Platz 30 A nach 30 B....

Zusätzlich gibt es einen USB-Anschluss zum anschauen von Urlaubsfotos.

Emirates A 380

Am Leitwerk ist eine Kamera angebracht, man kann sich selber beim Fliegen zusehen.....

Tail Camera - Emirates A 380

Netter Gag am Rande: Als es draussen dunkel wurde verdunkelte sich auch die Kabinenbeleuchtung langsam bis zur völligen Dunkelheit, mit Sternenhimmel.
Kurz vor der Landung wurde es dann langsam wieder hell und Vögelgezwitscher ertönte durch die Lautsprecher - das aber nach ein paar Minuten ziemlich nervig wurde...

Nach der Landung, bei der man wegen der Dunkelheit von Dubai nur eine riesige beleuchtete Baustelle sehen konnte, fragte ich ein weiteres Mal ob ich kurz in die obere Etage dürfte zwecks Besichtigung. Nein, das wäre nicht erlaubt, auch wenn niemand mehr da wäre den man stören könne. Schade....

Ich seh den Sternenhimmel

Emirates A 380 - Back Stairs

Eine nette Leserin hat mir nachträglich ein paar Bilder zukommen lassen - gehen wir also doch nach oben.

 

Zuerst die Business Class - 76 Sitze
Sitzplatzabstand: zwischen 177 cm und 200 cm.
17” Entertainment System
 

 

Emirates A 380 - Business Class

Emirates A 380 - Business Class Lavatory

Die Business Class Toilette.

Unten die Bar/Lounge im Oberdeck und die First Class Bar.

Emirates A 380 - First Class Bar

Emirates A 380  - Bar/Lounge

Der vordere Aufgang in die oberen heiligen Hallen.

Emirates A 380 - Upper Deck

Emirates A 380 - First Class Suite 3

 

First Class - Sitzplatzabstand: 218 cm

Links Suite 3 - unten Suite 2

Emirates A 380 -First Class Suite 2

Emirates A 380 - First Class Suite

Emirates A 380 - First Class Mini Bar

Blick in die First und die Minibar in den First Class Suiten.

em05

Nach dem Essen will man natürlich Duschen. Es gibt 2 sogenannte Shower Spas. Die Duschzeit ist auf 5 Minuten pro Person begrenzt, mehr Wasser ist nicht an Bord.

Emirates A 380  - Shower Spa

Emirates A 380  - Shower Spa

Emirates fliegt mit dem A 380 ab Dubai nach London, Toronto, Sydney, Bangkok, Frankfurt, München, neuerdings auch ab Düsseldorf - für mich allerdings zu spät. Hätte ich 6 Jahre gewartet wäre der Umweg über London nicht nötig gewesen. Allerdings hatte ich 6 Jahre später auch keine Kurzarbeit mehr.....

Zum Schluss ein Link zur offiziellen Emirates A 380 Seite.

 

Jetzt geht meine Geschichte weiter.

Ankunft in Dubai, das übrigens nicht auf Du, sondern auf -bai betont wird, nach 6:08 Std. Flugzeit um 0:22 GST.
Zeitunterschied + 3 Stunden.
Zeitunterschied zu London: + 4 Std.
Wenige Sekunden nach der Landung, die Schubumkehr war gerade abgeschaltet, stand ca. die Hälfte der Passagiere auf und öffnete die Handgepäckfächer. Die neben mir sitzende Stewardess schaute kurz auf und atmete einmal schwer durch. Ich fragte sie, ob das toleriert würde oder ob eine Durchsage käme, dass sich alle wieder hinsetzen sollen.
Ihre Antwort: No Chance, it’s on all Emirates Flights.
Die Besatzung hat also aufgegeben, die Leute darauf hinzuweisen, das es gefährlich sein könnte. Bei der Ankunft am Gate standen fast alle Passagiere mit ihrem Gepäck in der Hand “bei Fuß” um so schnell wie möglich auszusteigen. Merkwürdige Sitten - und so sinnlos, es geht dadurch ja nicht schneller.

Der Weiterflug nach Singapur sollte um 3 Uhr starten, ich hatte also etwas Zeit um mir die Beine zu vertreten. Ich hatte eigentlich einen Tag Pause eingeplant um zu sehen, was sich seit meinem letzten Stopover in der Wüste geändert hat, aber ein Aufpreis von 400 € war mir zu teuer.
Und so wichtig war es mir auch nicht......

Im Terminal 3 im Dubai Airport war nachts um 1 mehr los als in New York zur Mittagszeit, hier ist wohl tagsüber, wenn es richtig heiss ist, leer. Handgepäckkontrolle.
Ein Mann am Fernseher, einer als Einweiser, zum handlichen Durchsuchen war niemand da. Berühren ist wohl unsittlich in diesem Land. Dafür wurde so lange hin und her gegangen, bis nichts mehr piepte, dementsprechend lange dauerte die Prozedur. Alle packten ihr Laptop aus und entledigten sich ihrer Schuhe, Pullover und Gürtel. Ich fragte ob ich das Laptop aus dem Trolley nehmen sollte und erntete ein Kopfschütteln.

Dubai Airport

Also ließ ich es drin, die Schuhe an und ging durch den Piepmatz. Kein Ton - alles klar. Warscheinlich wird nur kontrolliert um den Schein zu wahren, da die Leute, gegen die diese Untersuchung eigentlich gedacht ist, aus dem eigenen Lager kommen....
Dabei fällt mir die folgende Frage ein: Was wird eigentlich den Selbstmordattentäterinnen versprochen? Bei den Männern ist es einfach, die bekommen 70 Jungfrauen im Paradies, aber damit können die Mädels wenig anfangen. Daß sie eine der Jungfrauen werden dürfen? Daß sie nie mehr einen Mann als 7-jährige heiraten müssen? Welchen Grund könnte es geben, wenn man sich als Frau einen geladenen Gürtel umschnallt?
Wie ich darauf komme?
Neben mir steht ein junges Pärchen, er mit Turnschuhen, Jeans und T-Shirt, sie in Burka - aber mit einem “Venice Beach California” Beutel betütet.....

Emirates B 777-300 ER - Sitz 17C

Fast pünktlich um 2:45 - die Zeit bis zum Abflug verbrachte ich mit einer sehr gut schmeckenden 4-Cheese-Pizza - ging es mit EK 432 weiter nach Singapur, diesmal mit einer B 777-300 ER, in der ich am Gate wieder einen Exit-Seat - 17 C - ergattert hatte. 6:35 Std. recht angenehmer Flug mit sehr gutem Frühstück.


Ankunft in Singapur: 13:53 SGT
Zeitunterschied: + 8 Std.
Zeitunterschied zu Dubai: + 5 Std.

 

Singapur - was ist das überhaupt? Ein Land, eine Stadt, ein Gebirge? Egal, es gibt jedenfalls einen Flughafen auf dem jede Menge A 380er starten und landen. Da der nächste Start erst in 20 Stunden ist - so habe ich es geplant, um zwischen den Flügen etwas pausieren zu können - habe ich mich im Crowne Plaza Hotel Changhi Airport eingemietet, im Terminal 3. Den Rest des Tages verbrachte ich mit einer Flughafenbesichtigung, essen und ein paar Bierchen. Eine Stadtbesichtigung hat mich heute nicht interessiert, ich komme auf dem Rückweg nochmal für 2 Nächte hier vorbei, dann habe ich vielleicht Lust dazu.

Changi Airport Singapore Terminal 3

Morgen früh geht es mit Qantas weiter, wieder mit einem A 380 - und den sehen wir uns auf der nächsten Seite an.

Reise nach Australien - Teil 2 - Dubai from Jack Smith on Vimeo.

 

 

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