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Jack Daniel's

Andere Destillerien mögen grösser sein und mengenmässig mehr verkaufen, Jack Daniel’s ist dafür Kult, vor allen Dingen in Rockstarkreisen.....
Wirkliche Whiskeykenner bevorzugen allerdings “bessere” Sorten.

Jack Daniels Visitor Center

Wie kommt man hin?
Ab Nashville über den Interstate 24 East Richtung Chattanooga bis zum Exit 81A (Murfreesboro/Shelbyville). Rechts abbiegen auf den Highway 231 und nach Shelbyville fahren. Lynchburg ist hier ausgeschildert, an einer Kreuzung geht’s auf den Highway 82. Diesen Highway 82 fährst du 15 Meilen bis zu einer T-Kreuzung mit dem Highway 55. Fahre rechts und nach 1.5 Meilen bist du in Lynchburg.
Wenn du aus einer anderen Richtung kommst: Suche dir deine Wegbeschreibung woanders :-)
Die Fahrt nach Lynchburg führt durch eine grüne, hügelige, gut anzusehende Landschaft.

Welcome to Jack Daniel's

Öffnungszeiten von 9 - 16:30, täglich ausser Thanksgiving, Heiligabend, Weihnachten, Silvester und Neujahr.
Touren dauern ca. 75 Minuten und starten alle 15 Minuten. Rücksäcke, Camerataschen, überhaupt alle grossen Taschen dürfen nicht mitgenommen werden. Filmen und Fotografieren ist erlaubt.
Im White Rabbit Bottle Shop darf mittlerweile Whiskey verkauft werden, ausser Sonntags, an den Tagen, an denen die Destillerie geschlossen ist und den grösseren Feiertagen wie 4th of July und Labor Day. 

Jack Daniel's Visitor Center

Alle Leute, die schon da waren, haben davon geschwärmt. Das hat natürlich nichts zu bedeuten, ich wollte mir deshalb selber meine Meinung bilden.
Das Visitor Center ist gut beschildert, Parkplätze sind reichlich vorhanden. Touren werden im 15-Minuten-Takt angeboten, kostenlos.
In der Wartezeit kann man sich das Center und die Ausstellungsstücke etwas näher anschauen.

Jack Daniel's Visitor Center

Zu Beginn der Tour sieht man einen Film über die Geschichte der Destillerie, dann geht’s mit einem Bus zur ersten Station, der Holzkohleherstellung.
Sammy, unser Tourguide, erklärte im heimischen Dialekt, aber gut verständlich, die Unterschiede zwischen Grill- und der zur Whiskeyherstellung notwendigen Holzkohle. Die beiden Meiler kamen mir für die Menge der ausgelieferten Flaschen, mehrere Millionen im Jahr, etwas wenig vor.

Jack Daniel's Tour - Holzkohlemeiler

Der Rückweg war dann zu Fuß.
Zuerst wird ein Gruppenbild gemacht, das am nächsten Tag im Internet zu sehen ist. Bei www.jackdaniels.com unter Photo Pick-up.

Jack Daniel's Tour - Gruppenfoto

Was mir zu denken gab: Wenn eine Firma massenhaft Flaschen in die Welt sendet, muss doch eine Art Logistik zu sehen sein. Wo kommen die leeren Flaschen her, womit werden die vollen wegtransportiert. Ein einziger Truck war zu sehen, der mit Whiskeypaletten beladen wurde. Auch auf der Fahrt nach Lynchburg sind mir keine Trucks aufgefallen.
Die Fässer werden in Louisville hergestellt und schon innen beraucht geliefert.

Jack Daniel persönlich

4 Maischesilos und ein Raum mit holzkohlegefüllten Becken ist auch nicht gerade viel. Überhaupt war die Grösse des Geländes meiner Meinung nicht dazu geeignet, riesige Whiskeymengen herzustellen und vor allen Dingen nicht weg zu transportieren. Züge sind nicht in der Nähe, es muss also alles mit LKW’s kommen und gehen. Google Earth gibt leider keine genaue Auskunft über die Grösse des Fabrik, Tennessee ist dort - noch - recht undeutlich.

Hier schmeckt der Chefdestilleur das erste Mal den Whiskey ab

Um nochmal auf die Holzkohle zurück zu kommen. Dieses Verfahren ist typisch für Tennessee-Whiskey. Er wird hier durch meterdicke Kohleschichten gefiltert, wobei recht viel Aromen auf der Strecke bleiben und das Endprodukt dann ziemlich neutral schmeckt, ohne viele Geschmacksnuancen.

Kohlefilter

Die Abfüllanlage war winzig. Grund: Hier wird der JD’s Single Barrel abgefüllt. Scheinbar nicht viele, denn die 8 Leute, die hier arbeiteten, hatten nicht besonders viel zu tun. Alles ging recht langsam voran.
Wenn ein Fass gewechselt wird ist wieder Pause. Jede Flasche bekommt die Nummer des Fasses, aus welchem der Inhalt kommt.
Was nicht erklärt wurde: Ist die No. 7 ein echter Whiskey oder einer geblendeter? Verschnitt würde man in Deutschland sagen. Warum das Zeug übrigens No. 7 heisst, weiss niemand genau.

Abfüllanlage für JD's Single Barrel

Hier bekommen die Flaschen ein Halsband.

Es gibt mehrere Sorten ausser dem meistverkauften No. 7.
Gentleman Jack. Doppelt gefiltert - sehr weich.
Single Barrel.
Single Barrel Mr. Jack 2004 oder auch der Silver Select. Der Mr. Jack ist kräftiger durch die Fassauswahl. Der Silver Select hat einen höheren Alkoholgehalt.

Abfüllanlage für JD's Single Barrel

Ein Lager, hier reift der Whiskey im Laufe von mehreren Jahren heran. Wie lange genau hat uns Sammy verschwiegen. Auch, daß der Alkohol, der ja das eigentliche Produkt der Destillery ist, erst mit Wasser auf Trinkstärke herabgesetzt wird.

Es roch sehr gut, nach rauchigem Holz.

Fasslager

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Bourbon und Scotch? Ausser dass dem Bourbon immer das Etikett der Massenware anhängt und oft als minderwertig betrachtet wird. Ich schmecke übrigens keinen Unterschied, egal ob Scotch, Bourbon, altem, jungem oder wasweissichfürwelchem Whisk(e)y. Mir schmecken alle Arten sowieso nicht, ich bevorzuge Weinbrände, am liebsten spanische.
Aber ich schweife ab.
Das Alter spielt beim Bourbon eigentlich keine Rolle. Während Scotch in (meistens für Weine) gebrauchten Fässern reift wird der Bourbon in neuen und oft ausgeflammten Fässern gelagert. In sogenannten Rackhauses, die speziell im Sommer der heissen Sonne ausgesetzt sind. Die Entwicklung des Gebräus geht deshalb viel schneller, weshalb es nicht unbedingt ein zwölfjähriger sein muss.

Am Ende der Tour wurde im Visitor Center eine Art Zitronensaft gereicht.

Fazit: Es lohnt sich. Man erfährt einiges über die Whiskeyherstellung, wenn auch längst nicht alles, ausser man fragt ständig nach. Da nur Leute aus der näheren Umgebung als Tourguides arbeiten, kann man lange dem recht interessanten, aber nicht unverständlichen Dialekt des südlichen Tennessee zuhören.
 

Zum Abschluss gab es einen Zitronensaft

Wenn man sich übers Internet an den im Visitor bereitstehenden Computern einträgt, bekommt man nach ein paar Monate eine Urkunde, daß man offizieller Tour-Guide-Azubi ist.....

Eine weitere Geschichte aus der Destillerie ist hier zu beschnuppern.

jack15

 

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