Antigua
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Port 04 - Antigua

28. Oktober | Mein Schiff 2 | St. John’s, Antigua
Ankunft: 07:30 Uhr | Abfahrt:19:00 Uhr
Plan:
Mit dem Taxi zu Nelson‘s Dockyard und Shirley Heights [Taxi: 80 US$, Eintritt 2x15 US$].

 

31 °C und wir fahren butterweich in den Hafen ein. Der Kaptain dreht, um rückwärts am Pier anzulegen, wo wir bereits von einigen Arbeitern erwartet werden. Obwohl hier eigentlich englisch gesprochen wird, höre ich die Männer ihre ganz eigene, typische aber unverständliche Sprache rufen. Auf den ersten Blick gefällt mir die Insel, kann natürlich am sechstägigen Entzug liegen. Wir sind die ersten, die anlegen, hinter uns kommen noch zwei weitere Passagierschiffe. Pelikane stürzen sich aus vollem Flug kopfüber ins Wasser, wahrscheinlich hat das Schiff beim Wenden einiges Futter aufgescheucht.

St. John's Harbour Antigua

Und während ich noch die sanften, grünen Hügel und die fischenden Pelikane beobachte, schiebt sich ein Hochhaus ins Bild, versperrt die Sicht und verpestet mit lauter Musik die Umwelt.

schiebt sich ein Hochhaus ins Bild

Knapp fünfeinhalbtausend Menschen erobern Ameisen gleich die Insel, gleichzeitig im Gänsemarsch. Wir drehen eine Runde ums Schiff und sehen uns St. John’s von oben an.

St. John's - Antigua

Wir warten ab, bis die meisten von Bord sind, frühstücken und verlassen dann erst das schwimmende Hotel um uns ein Taxi zu suchen. Aber so weit kommt es erst gar nicht, denn wir werden von den Taxifahrern bereits erwartet. Der Kreuzfahrthafen mündet gleich in die Hauptstadt der Insel, St. John’s, und ist voll mit Menschen, die etwas anzubieten haben. Es unternimmt wohl kaum ein Tourist etwas auf eigene Faust, sondern alle buchen das Rundum-Sorglos-Paket. Schade auf einer Insel, die sonst keine Einnahmequelle hat. Nicht mal eine Quelle.

Welcome to Antigua & Barbuda

Auf Antigua war ich vor langer Zeit für einen Tag und vor noch längerer Zeit für einige Tage, damals gab es aber noch kein Internet, um eine Geschichte zu erzählen. Jedenfalls glaubte ich, mich dort gut auszukennen und dass es ausser Shirley Heights, Falmouth Harbour und Nelson’s Dockyard National Park nichts Wichtiges gibt, das man besuchen müsste. Die Devils Bridge muss man nicht gesehen haben, einige Zeit am Strand könnte man an der Runaway Bay oder der Dickinson Bay verbringen, beides nur ein paar Kilometer vom Hafen entfernt.
Aber wahrscheinlich fahren wir nur zu Shirley und Nelson und dann wieder zurück nach St. John’s. Und so war es auch.
Ein Eingeborener, der recht nett aussah, wollte uns mit einer Karte in der Hand zeigen, wo er uns gerne hinfahren würde. Ich sagte ihm wo wir hin wollten.
80 $.
Wir einigten uns auf 153 EC$ und 30 US$.
EC’s, die einheimische Währung, hatten wir noch von unserem Besuch in Grenada vor 9 Jahren.
Wichtig: Camouflage Kleidung ist auf so gut wie allen englischsprachigen Karibikinseln verboten, meine Lieblingshose bleibt deshalb im Schrank und ich kleide mich unauffällig.
Durch die bunten Häuser des Heritage Quays ging’s zum Taxi, das gar keins war, sondern ein Privatauto, immerhin mit TX-Kennzeichen.

Heritage Quays Antigua

Heritage Quays Antigua

Carl, der Fahrer, wartete auf seine Freundin und zu viert ging es los in den Süden der Insel, Carl hatte wohl zu viele Formal 1 Rennen im Fernsehen gesehen und fuhr wie ein Wahnsinniger durch die engen Straßen, was ihm aber nicht viel nützte, weil es sich ständig irgendwo staute und wir deshalb erst nach ca. 40 Minuten an Shirley’s Höhen ankamen. Kurz vorher war ein Schranke, an der 15 US$ pro Person verlangt wurden, zunächst auch von Carl und seiner Freundin, denen dann aber geglaubt wurde, dass sie in offiziellem Auftrag unterwegs sind und deshalb kostenlos weiter dürfen. Oben angekommen war nicht viel los, ein paar Deutsche waren mit einem TUI-Bus da, ansonsten waren wir alleine dort. Die über 5.000 Schiffstouristen des heutigen Tages waren zum Glück irgendwo anders, lagen wahrscheinlich an irgendeinem der 365 örtlichen Strände.

Was ich so auf unserem kurzen Ausflug feststellen kann ist, Antigua ist eine schöne Insel. Sanfte, grüne Hügel, tolle Buchten und viele kleine bunte Häuser. Auch die Menschen sind nett. Der Ausblick von Shirley Heights ist noch schöner, als ich ihn mir anhand von Fotos vorgestellt habe.

Uli @ Shirley's Heights
Shirley's Heights

Nach 20 Minuten und jeder Menge Fotos und Selfies waren wir bereit zum nächsten Ziel.
Die historische Schiffsweft Nelson‘s Dockyard ist ebenfalls ein Besuch wert. Für die 365 schönen Strände finden wir jedoch keine Zeit mehr, da müssen wir wohl noch mal wiederkommen.

An den Docks angekommen sagte Carl, dass er in einer Stunde wieder da wäre, weil er einen Termin hätte. Ok, kein Problem, wir schauen uns in aller Ruhe alles an. Und es gab einiges zu sehen, auch wenn wir wegen der Hitze hauptsächlich von Schatten zu Schatten gingen.

Nelson‘s Dockyard

Nelson‘s Dockyard
Nelson‘s Dockyard
Nelson‘s Dockyard

Zwischendurch ein Bier kann nicht schaden. Leider gab es kein Wadadli. Wir bevorzugen ja immer einheimisches Bier.
Das Ungewöhnliche am Wadadli: das benötigte Wasser kommt aus einer Meerwasserensalzungsanlage, wie fast alles Wasser auf der Insel, es regnet nämlich angeblich nur selten und Grundwasser ist nicht vorhanden. Diese Geschichte ist mittlerweile allerdings Bier von gestern. Wadadli gibt es auf Antigua nicht mehr. Gebraut wird es mittlerweile auf St. Vincent und inklusive Transport ist es zu teuer, um hier noch verkauft zu werden. Schade. Aber das erfuhren wir erst später.

Ein Bier

Nelson‘s Dockyard

Nelson‘s Dockyard

Nelson‘s Dockyard

Nelson‘s Dockyard

Nelson‘s Dockyard

Nelson‘s Dockyard

An einem Haus waren ein paar Stände mit allem möglichen Zeug aufgebaut, von Flaschenöffnern über Basecaps bis zu bunten Kleidern gab es alles, was das Herz nicht unbedingt begehrt. Allerdings wollten wir von jeder Insel ein Souvenir für Bob, unser Gartenhäuschen, mitbringen und hier war genau das, was wir suchten, zu finden. Eine kitschige Uhr mit Sonnenuntergangsmotiv plus eine Basecap mit eingestickten Segelbooten und dem Schriftzug Antigua.
Preis: 20 US$. Da wir aber mit unsem gesamten flüssigen Geld Carl zahlen mussten, die 30$ bei Shirley waren nicht eingeplant, fehlten mir einige $$$.
No Problem, direkt neben den Ständen war eine Bank. Ich ging rein und wurde fast schockgefrostet, drinnen war eine gefühlte Temperatur von -3°, mindestens. Den 3 Eingeborenen an den Schaltern schien es aber nichts auszumachen, sie schauten nur irritiert ob meines zitternden Körpers.
Ich liess mir mit meiner Kreditkarte 100 US$ in kleinen Scheinen geben und bezahlte draußen in der Hitze des Tages unsere Souvenirs.
Die abgemachte Stunde war mittlerweile um, Carl wartete bereits vor dem Eingangstor und fuhr uns zurück zum Heritage Quay. Dort zahlten wir ihn aus und ich wollte ihm auch noch zusätzlich unsere Münzen geben, die er aber nicht haben wollte. Komisch, es wären über 10 EC gewesen.
Wir schauten deshalb, wo wir das Kleingeld sonst noch los werden könnten und setzten uns an einen Tisch vor mehreren Restaurant, wo sich nur Einheimische aufhielten.
2 Wadadli please - und hier hörten wir dann die Geschichte, die ich weiter oben schon erzählt habe - no more Wadadli on Antigua.
Wir mussten also mit einer anderen Sorte vorlieb nehmen und ich holte meine Münzsammlung heraus, um zu fragen, was wir dafür bekommen würden.
No US$?
No.
No beer.
Ok, dann eben nicht.
Wir wollten aufstehen, aber der Bierulant hatte ein einsehen und liess sich alle Münzen zeigen. Es kamen um die 12 EC zusammen.
Ok, sagte er und holte uns 2 Carib, die wir innerhalb weniger Sekunden austranken, bevor das Bier warm wurde.
Jetzt waren wir all unser antiguanisches Geld los und gingen zurück aufs Schiff.

2 Carib in Antigua

Mein Schiff 2 AntiguaUm halb 3 waren wir wieder zurück, insgesamt sind wir 3 1/2 Stunden unterwegs gewesen, ohne einen Strand auch nur aus der Nähe gesehen zu haben. Aber was soll’s, Strände und Wasser haben wir am Ende des Urlaubes noch genug, hier hatten wir keine Lust, unsere Badeutensilien den ganzen Tag über mitzuschleppen.

17:36 - Abendessen im Anckelmannsplatz Buffet
18:47 - Mai Tai und Ballentine's Finest Scotch Blended Whiskey in der UnverzichtBar
19:07 - Rhabarbalabab - Vodka, Rhabarbersaft, Thomas Henry Bitter Lemon in der UnverzichtBar
19:14 - Mai Tai in der UnverzichtBar

Ahoi Kameraden.

 

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