Der Rückflug

Lal@ schreibtIch habe mittlerweile so viele Meilen bei allen möglichen Airlines gesammelt, daß ich nicht mehr weiss, wie ich die angesammelten Freiflüge abfliegen soll. Bei Lufthansa habe ich seit 3 Jahren eine Miles & More Kreditkarte, mit der man bei jeder Buchung Meilen sammelt. Den damit erworbenen Freiflug wollte ich aber gar nicht nutzen, weil der Preis für die 2. Person recht hoch wäre und noch diverse Steuern und Taxes anfallen. Also habe ich mir überlegt, die Meilen für ein Upgrade in die Comfort Class bei Condor zu nutzen. Das kostet 35.000 Meilen pro Strecke, ohne weitere Gebühren. Da ich 70.776 Meilen gesammelt hatte, passte es genau für den Rückflug für uns beide. Das Upgrade habe ich telefonisch über die Miles-and-More Hotline gebucht, war völlig problemlos. Uli an der WaveDie Lufthansa Kreditkarte habe ich bereits abgemeldet, die nützt nichts mehr.....

 

Der letzte Tag fing schlecht an. Die Sonne knallte uns ins Gesicht, keine Wolke war zu sehen. Definitiv KEIN Abreisewetter.
Abflug war um 15:30, wir haben das Zimmer nochmal richtig genutzt und erst Punkt 11 Uhr ausgecheckt. Beim Gang zur Parkgarage haben das perfekte Schild für Leute, die nicht an der Wave waren, gefunden. Wir sind mindestens 10x daran vorbeigegangen und hatten es nicht gesehen.....
Nach einer kurzen Sonnentankung per Fahrt zu den Red Rocks war ein letztes Frühstück angesagt, ausnahmsweise mal etwas ganz anderes, nämlich Eggs Benedict und ein Angus Omelette, dann wurde es Zeit, zum Flughafen zu fahren. Es stellte sich heraus, Autoabgabedaß der Sebring für Reisen mit Hartschalenkoffern völlig ungeeignet ist, es passt kein einziger in den Kofferraum. Wer also mit so einem Auto eine Rundtour machen will, sollte Taschen mitnehmen, oder einen Mustang buchen, da passt wenigstens ein richtiger Koffer rein.
An den Schaltern standen ca. 100 Leute, da wir comfortabel reisen, hatten wir einen eigenen. Der wurde allerdings von einer Reisegruppe belegt, die sehr lange brauchte, bis endlich alle zusammen saßen. Das kann passieren, wenn man seinen Platz vorher reserviert und dann Leute kennenlernt, mit denen man zusammensitzen möchte, die aber ganz woanders reserviert hatten. Als wir endlich die Koffer abgeben konnten, wollten wir der recht alten Dame am Schalter helfen, die Koffer aufs Laufband zu stellen, was uns aber verboten wurde.
Ich muß das selber können, sagte sie und quälte sich einen ab.

Erlaubt waren 40 Kilo, wir hatten beide knapp 30. Sie erzählte, daß auf dem Flug nach Frankfurt stillschweigend 32 Kilo akzeptiert würden. Verlasst euch aber nicht darauf, die Airlines sind mittlerweile knallhart, wenn es um ein Gramm zuviel Gepäck geht...... .
“Wie schwer ist denn das Handgepäck, es sind 8 Kilo erlaubt.”
Ich wog ab. 10 Kilo.
Sie drehte sich wortlos um und ging weg.
Akzeptiert. Ok.
Wir setzen uns für eine Stunde draußen in die Sonne.

 

Hier schreibt UliDer Aufpreis, den Volker für die Comfort-Klasse mittels Meilen abgegolten hatte, war es ihm für das Sitzen wert. Obwohl wir es auf dem Hinflug auch schon relativ bequem hatten, war das überhaupt gar kein Vergleich mit dem Rückflug.
Das Rundumverwöhnprogramm geht eigentlich schon auf dem Flughafen los: als einer der 24 Privilegierten braucht man sich nicht an der Massenabfertigungsschlange anstellen (ist schon mal sehr angenehm, sich nicht stundenlang die Beine in den Bauch stehen zu müssen), obwohl an unserem Schalter eine Gruppe rosa Hemden den Verkehr wirklich unnötig lange aufhielt, weil sie sich nicht über ihre Sitzverteilung einigen konnte. Später stellte sich dann heraus, dass die ganz normale Tickets hatten…
Mit dem gemeinen Volk warten muss man auch nicht, da man Zutritt in den Warteraum für die sehr wichtigen Leute hat. Was das jetzt soll, ist mir schleierhaft, aber einige halten das wohl für nötig. Sie kehrten Nase rümpfend wieder in ihr Reservat zurück, als sich der Abflug verzögerte. Vielleicht weil es da umsonste Getränke und Knabbereien gibt. Leute, die sich alles leisten können sind ja bekanntermaßen immer ganz besonders kniepig. Ich persönlich fand es sehr bequem, dass man sein Gepäck dort getrost ablegen kann ohne es ständig mit sich rumzuplörren. Und die Toiletten waren mir auch angenehmer: ein Gang lohnte sich alleine schon wegen des mehrlagigsten Klopapiers von Las Vegas.
Später im Flieger geht der Service weiter. Man hat seinen Hintern noch nicht richtig auf dem bequemen Sitz abgelegt, da wird einem schon ein Glas Prosecco in die Hand gedrückt.
Ich finde, das ist eher was für (T)raumschiff-Passagiere, mir ist richtiger Sekt lieber, ich trinke auch keinen Kellergeister. Übrigens wird einem der Alkohol in dieser Klasse fast aufgezwungen, sind die vermögenderen Menschen denn nur besoffen zu ertragen?
Gelb-blaue Pantoffeln, weiße Tischdecken (na ja, Klapptischchen-Deckchen) und ebenso Stoffservietten, Gläser und Porzellanteller, Salz- und Pfefferstreuer waren alles ganz nett aber so was von überhaupt nicht nötig. Lediglich das Edelstahl-Besteck vermisse ich in der hinteren Klasse. Auch macht mich dieses kunstvoll dekorierte Essen an Irgendwas nicht an. Es ist nicht alles dazu geeignet, vorgekocht, kaltgehalten und wieder aufgewärmt zu werden. Da taucht das beste Rinderfilet nix. Die sollten sich auf Sachen beschränken, die dazu besser geeignet sind: Erbsensuppe oder Gulasch. Und wenn ich lecker essen will, dann buche ich keinen Flug….

Was gab es zu essen:
Ahi-Thunfisch in der Sesamkruste auf Mango Salsa und Wasabi-Sauce, was immer das auch sein mag.
Variationen von gegrillten Meeresfrüchten mit Shrimp, Jacobsmuschel und Red Snapper, der Snapper war allerdings ein Lachs
oder
Argentinisches Rinderfilet mit gerösteten Zwiebelringen auf Southwestern Tomatensauce - das Filet war sehr Well Done


Käse mit Weintrauben - kann man nix verkehrt machen
Apfelschnitte mit Erdbeer- und Vanillesauce
und nach 8 Stunden Flug Frühstück.


Und noch ein Service für die VIP’s: das Gepäck darf 10 kg mehr wiegen und bekommt zur Belohnung auch noch einen roten Prioritäten-Anhänger. Schön, haben wir gedacht, das wird uns wahrscheinlich helfen, unseren Zug noch zu bekommen. Flötepiepen, wer bis zum Schluss noch am Gepäckband stand, war unser Doppeldutzend. Die Priorität unserer Koffer lag anscheinend nicht im Ausräumen sondern im Einräumen in das Flugzeug und kam daher als allerletztes.
Unser Zug war weg und für einen nächsten mussten wir uns ganz schön beeilen. Wir schossen nur so über den Flughafen um dann schwitzend am Bahnsteig zu erfahren, dass dieser zuerst 30 und fünf Minuten später schon 45 Minuten Verspätung hatte. Irgendein Selbstmordattentäter war schuld, erfuhr ich auf dem Weg zum Klo, zu dem ich jetzt noch unverhofft Zeit hatte. Eine gute Nachricht: die Bahn setzte einen Ersatzzug ein, der kurz darauf eintraf, und die schlechte, wir mussten 75 Euro nachzahlen, weil wir nicht in „unserem“ Zug saßen, der aber schon vor 3 Stunden gefahren war. Dafür hatte der Lokführer mit uns ein Einsehen und fuhr uns direkt nach Bochum, so mussten wir nicht erst nach Dortmund und von dort wieder retour.....

 

Den Besuch der Microbrewery im Hotel Monte Carlo verschieben wir auf den nächsten Urlaub. Den Delicate Arch auch......

 

 

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