Europatour 3

Betriebsferien im Sommer? Kann ich ihnen nicht sagen, das kommt auf die Auftragslage an, sagte mein Chef. Und ganz plötzlich hieß es “ab dem 5. August stehen die Anlagen”. Das heisst 14 Tage frei für mich. Na klasse, ich war völlig unvorbereitet, wollte aber auf keinen Fall die ganze Zeit zuhause verbringen. Da bin ich zwar gerne - aber wenn ich schon Urlaubstage opfern muß dann soll es sich auch lohnen.
So begann die Geschichte meiner ersten Europatour vor ein paar Jahren. Es folgte eine zweite Tour und jetzt ist die dritte und letzte dran. Letzte weil ich im nächsten Sommer bereits Rentner bin.
Canada wäre ein Ziel gewesen, dort fehlen mir noch einige Städte und Landschaften, aber die Flugpreise im Hochsommer waren mir zu hoch - und als Rentner kann ich ja zu günstigeren Terminen rüber.
Also - wo soll es hin gehen? Ich schaute mir - wie schon häufiger bei Touren, deren genaue Strecke mir völlig unklar war, die Liste der europäischen Hard Rock Cafes, die meistens an interessanten Orten zu finden sind, an. Mit ein paar Orten aus der Frühzeit meiner Urlauberitis kam so eine nette Rundreise zusammen.

 

 

 

 

 

Besucherzaehler 

Plan A - den habe ich wie schön häufiger nach örtlichen Hard Rock Cafes erstellt. Nicht dass mich diese Dinger besonders interessieren würden, Souvenirs aller Art sammle ich auch nicht, aber ich könnte immerhin meinem Kollegen Uwe ein paar Shotgläser mitbringen und man kann eben mit diesen Cafes eine Route planen, denn wo ein HRC ist gibt es auch touristisch interessante Sachen zu sehen. Die Strecke sähe dann so aus.

 

Über 4.000 Kilometer kreuz und quer durch Europa. In Lloret de Mar gibt es kein HRC, aber es wäre ein guter Umkehrpunkt und ich könnte mal sehen wie sich das Dorf seit den 80er Jahren, als es noch Busfahrten dorthin gab, entwickelt hat. 1 Woche Vollpension 198 DM. Das waren noch Zeit. Naja, das Essen schmeckte nicht....
Ich hatte schon mehrere Hotels gebucht, stornierbar. Nancy, Lyon, Andorra, Lloret de Mar, Nizza, Pisa, Florenz, Rimini......


Ich erzählte Uli von der Tour und sie meinte ich solle doch lieber etwas weiter weg, solange ich noch jung bin. Autofahren in Europa kann ich immer noch später.
Also kurz überlegt. Canadische Städte an der Ostküste kannte ich noch nicht - Montreal, Ottawa, Quebec. Warum nicht dahin?
Wie kommt man am besten dorthin?
Ab New York. Ist zwar weit von Canada entfernt, aber auf dem Weg dorthin kann ich mir in Ruhe die Finger Lakes ansehen, die ich bisher immer weiträumig umfahren habe - und in 2 Wochen kann man ne Menge Meilen fahren, also warum direkt zum Ziel fliegen.

 

Mein persönliches Preislimit: 500 €. Das ist nicht einfach im August, die günstigsten Kurse ab Düsseldorf waren knapp 800 €, ohne Gepäck - mit Gepäck und XL-Sitz knapp 1000 €, ab Frankfurt nicht viel billiger, ab Amsterdam auch nicht.
Für 500 € und ein paar Pfennige fliegt Eurowings ab Berlin nach JFK, mit Stop in Düsseldorf. Ab Düsseldorf ist es um einiges teuer. Je mehr man fliegt und je öfter man umsteigt, desdo billiger wird es. Ich könnte auch erst in die Ukraine oder nach Warschau fliegen und von dort dann wieder in die “richtige” Richtung, aber für sowas bin ich zu alt. Die spinnen, die Airlines.....

Irgendwie hat es dann doch geklappt mit den Flügen.
British Airways machte mir eine Offerte, die ich nicht ablehnen konnte. Ab Düsseldorf nach Philadelphia, also nur knapp neben dem geplanten Ziel New York oder Newark, für ebenso knappe 1000 € - aber in der Business Class. Flüge entweder hin und zurück über London mit BA, oder hin über Madrid, mit Iberia und American Airlines, und zurück über London mit BA. Ich lerne ja immer gerne dazu und habe mich deshalb für den Hinflug über Madrid entschieden. Mit der AA Business Class bin ich seit 1994 nicht mehr geflogen, mal schauen, wie die heutzutage aussieht.
Statt nach New York ging’s zwar nach Philadelphia, aber als Startort sind beide Städte ja nicht weit voneinander entfernt. Für die ausgedachte Tour durch den Staat New York und Canada habe ich diverse Zimmer stornierbar gebucht und dann erstmal nicht mehr daran gedacht. Fast nicht mehr, denn irgendwie fiel mir immer eine Kleinigkeit ein, die ich anders machen könnte. Die Strecke bis hoch nach Montreal oder gar Quebec ist doch recht lang, und irgendwie hatte ich gar keine Lust auf die lange Fahrerei. Wäre bei der Europatour vielleicht anders gewesen wegen der größeren Abwechslung in verschiedenen Ländern.
Egal. Plan C sah dann so aus, eine sehr abgespeckte Version von Plan B mit Schwerpunkt Wässerfälle rund um die Finger Lakes. Noch 5 Monate bis es los geht.