Blue Canyon

Blue CanyonStellt euch mal Folgendes vor: Columbus, Magellan, Marco Polo oder Cpt. Cook hätten von all ihren Entdeckungen Skizzen gemacht, diese im Internet veröffentlicht und nicht verraten, wo sie sie gemacht haben.
Die Erde wäre heute noch eine Scheibe, wir könnten nicht nach Amerika fliegen, weil es diesen Kontinent gar nicht gäbe, wir würden weder Tabak noch NiSch-Gesetze kennen.
Was wäre, wenn Prof. Barnard zwar herausgefunden hat, wie man Herzen verpflanzt, es jedoch für sich behält...

Aber ich schweife ab....

Es könnte alles so einfach sein. Ich sehe das Bild einer Landschaft, frage den Fotografen, wo es entstanden ist und bekomme etwa folgende Antwort:

Die genauen Daten sind - da und da, aber sag oder schreib bitte nichts darüber.
Was ich dann natürlich auch nicht mache.

Kurz vor dem Blue Canyon

Statt dessen wird geschwiegen, oder es kommen die beliebten Ausreden z. B. vom Indianer, dem man auf dem Sterbebett ein Schweigegelübde gegeben hat und ich muss meine wertvolle Zeit mit der Suche im Internet vergeuden. Zusätzlich benötige ich Zeit, um all dieses niederzuschreiben, was ich mir im anderen Fall hätte sparen können.

Im Gegensatz zu vielen Anderen besteht der Spaß am Urlaub für mich nämlich nicht in der Vorbereitung sondern am Urlaub selber.

Die ersten Zipfelmützen sind zu sehen

Was ich erschreckend finde: Diejenigen, die - in diesem Fall - den Blue Canyon schon besucht haben, trauen sich nicht, darüber zu reden.
Zitat: Ich hab Angst, einen auf den Deckel zu kriegen.

So weit ist es also schon gekommen. Irgendwelche selbsternannten Bewahrer der reinen, touristenfreien Landschaft erzeugen zusammen mit ihren Anhängern so viel Druck, dass sich der normale Reisende, der gerne etwas Neues sieht, nicht mehr traut, darüber zu reden.

Die Dinger haben gar keine Namen, nur der Canyon

Fragen zu der Location, die erstmalig bei Fatali fotografisch zu sehen war, werden abgeblockt, Hinweise werden gelöscht. Es herrscht Zensur.
Fotografen dürfen natürlich hin, bei den Fotocommunisten ist fast täglich ein Bild dieser Zipfelmützen zu sehen....
Hier ist eine Diskussion zu lesen.
Natürlich hat keiner derer, die sich aufregen ein Permit gehabt.
Es gibt verdammt viele Probleme auf dieser Erde - und diese kryptoidiotischen Badlandsüberschweber müssen sich unbedingt als Retter der verborgenen Hoodoos aufspielen, als gäbe es nichts Wichtigeres.

Blue Canyon

 

 

Ich bin der Meinung, über solche Locations etwas sagen zu MÜSSEN und kein Geheimnis daraus zu machen. Es wurmt mich, dass nur ein paar "Auserlesene" diese Gebiete sehen sollen und der Rest sich nur an den Bildern erfreuen darf. Deshalb finde ich es legitim und nötig darüber zu schreiben.
Die heutige Welt ist sowieso bald dem Untergang geweiht, warum nicht vorher ein bisschen Spaß haben - oder Hoodoos besuchen.
Es gibt sowieso nicht sehr viele Leute, die für ein paar bunte Steine stundenlang durch die Wildnis kurven und viel Staub schlucken wollen.

Blue Canyon

 

 

Es sind viele abgestürzte Hoodoos zu sehen, man sollte deshalb mit einem Besuch nicht allzu lange warten. Die auf diesem Bild zu sehende Formation wird evtl. auch nicht mehr lange zu bewundern sein.

Warum eigentlich Blue Canyon - wo doch alles weiß und rot ist? Blue ist bekanntlich nicht nur eine Farbe sondern auch ein Zustand, nämlich traurig. Wenn ein Indianer mal richtig traurig war zog er sich gerne hier hin zurück, um sich von den fröhlichen Hoodoos wieder aufmuntern zu lassen. Nebenbei hat er sich alkoholisiert und war dann blau.
Daher der Name.....
Nein, der Name bezeichnet die in der Nähe liegenden blauen Badlands, die mit diesen Zipfelmützen gar nichts zu tun haben.

Blue Canyon

So sah es übrigens 3 Monate vorher aus, als der linke Hoodoo noch oben war.

Außer den bekannten Formationen gibt es noch jede Menge weitere, im gesamten Tal gibt es viel zu erforschen. Dafür ist allerdings mindestens ein ganzer Tag erforderlich.

Blue Canyon

Blue CanyonDas Chapter House in Tuba City war bereits geschlossen, wie schon in Chinle am Wochenende. Dort hätte ich exakte Informationen über evtl. Zugangsbeschränkungen zum Canyon bekommen können. Wobei ich glaube, dass das alles nur eine rein deutsche Erfindung ist.
Laurent Martres’ schreibt - wie schon vorher erwähnt - für solche Fälle in seinem Buch “Photographing the Southwest - Vol.2 - auf Seite 150:
Not knowing wheather the access dirt road was on private land, i asked a Navajo family who confirmed that it was on public land.
Also mache ich es genau so und frage jeden ortsüblichen Indianer den ich sehe, an der Tankstelle, bei McDonald und im Motel, nach dem Blue Canyon. Alle kennen ihn, keiner hat jemals davon gehört, dass man dort als Bleichgesicht nicht hin dürfe.
Bei dem Wort “Permit” schauen alle nur verständnislos. Scheint auch eine deutsche Marotte zu sein, jeden überall nach einem Permit zu fragen - beim nächsten Mal auch vor jedem Restaurantbesuch?

Auf Blue Canyonder immer wieder gerne besuchten Seite Navajo Nation Parks steht zwar etwas von Backcountry Permits, aber wenn sonst niemand etwas davon weiß, will ich auch nichts davon wissen. Wenn das Chapter House geöffnet ist und falls dort Permits ausgestellt werden, zahle ich natürlich gerne 5 $ oder mehr für so ein Ding.

Warum liegen der Hope Arch und die Window Rocks an einer “guten” Road und der Blue Canyon an einer “bösen”?
Und wer entscheidet das?
Eine weitere Möglichkeit: Das Gebiet des Blue Canyon war bis vor kurzem reines Hopigebiet, durchfahren über die IR 7 erlaubt, aussteigen und vor allem fotografieren verboten. Das gilt allerdings nur für Häuser und Menschen, nicht für Landschaften oder Hoodoos.

 

Wer Visitor Center Cameronunbedingt ein Permit haben will bekommt es im Visitor Center in Cameron. Ob für Navajo- oder Hopiland ist egal, du bekommst so eine Art globales Permit, kannst damit dein Gewissen beruhigen und dir einen scheinheiligen Heiligenschein aufsetzen.....

Ich habe mir aus Spaß so ein Backcountry Permit geholt, nur um mal zu sehen, wie so nen Ding aussieht - und dafür 5 $ pro Person gezahlt.
Klick

Ein Video aus dem Canyon habe ich auch zu bieten: Klick

Wie kommt man hin. Ab Kayenta auf der 160, vorbei an den Elefantenfüßen - wenn du sie siehst, weißt du, was das bedeutet - , ca. 0,8 M später links zur Red Lake Trading Post abbiegen. Achja, der Milemarker: 344.
Hinter den Häusern beginnt die Dirtroad. Du fährst immer geradeaus auf dem breiten Weg und ignorierst schmalere Abzweigungen. Falls 2 Reifen den Weg markieren - durchfahren.
Nach 6 Meilen eine Gabelung, beide Wege sind etwa gleich breit.

Hier fährst du nach rechts und dann immer weiter, bis du nach insgesamt 16 Meilen den Blue Canyon erreichst. Bleibe auf der breiten Straße und zerstöre mit deinem Auto nicht die nähere Umgebung der Hoodoos.

2. Möglichkeit: Du fährst ab Tuba City auf die 264, dort 30 Meilen östlich bis zum MM 355 und biegst kurz danach links auf eine Dirtroad ab. Nach ein paar Metern ist ein Schild mit einer schwer zu lesenden 7 zu sehen. Nach 3,6 Meilen erreichst du eine Y-Kreuzung, hier fährst du nach links und dann immer der “Hauptstrasse” entlang.

Die Strecke ist bis auf einige kurze Stücke gut zu fahren, wenige sandige Stellen, manchmal leichte Waschbrettpiste.
Beide Zufahrten sind einfach und problemlos sowohl zu finden als auch zu fahren. GPS ist nicht notwendig.

wenige sandige Stellen

Weitere Bilder aus der näheren Umgebung sind hier zu sehen.

Nach einem kurzen Abstecher zum Coal Mine Canyon und einem opulenten Mahl im örtlichen McDonalds nächtigte ich im Quality Inn Navajo Nation, in dem jede Menge weitere Deutsche zu bewundern waren. Was treibt die nach Tuba City? Grand Canyonisten? Wollen alle in den Blue Canyon? Keine Ahnung, ich hab ausnahmsweise mal mit niemandem geredet......

Farbe des Duschwassers: Schwarzrot - ich habe wohl den gesamten Sand des Monument Valley mitgenommen....

Gefahrene Meilen: 210 - Motorlaufzeit: 5:37 Std.

 

Die 6 Apostel im Gegenlicht

 

 

Blue Canyon from Lal@'s Reisen on Vimeo.

 

 

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