Vinales

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Sonntag, 16. November 2008

Das Wetter ist grau und regnerisch. Heute verlassen wir Havanna in Richtung Vinales Tal, wo wir eine Nacht bleiben werden und dann für eine weitere Nacht nach Havanna zurück kommen.

Wir verabschieden uns von Johann. Aber wir kommen ja nochmal wieder. Auf unserer Karte sehen wir, dass es am besten ist über den Malecón die Stadt zu verlassen. Was natürlich nicht so einfach ist. Zum einen sind die meisten Strassen Einbahnstrassen in die falsche Richtung, zum anderen ist heute ein Marathon-Lauf in der Stadt und ganze Strassenabschnitte sind ganz gesperrt. Wir wuseln uns vorbei an Läufern, Rikschas, Autos. Immer bedacht darauf, dass wir nicht in den Schlaglöchern stecken bleiben. Hier mal ein dickes Lob an Erny. Er verliert zwar dann und wann die Nerven beim Fahren, was zum Teil an meiner Rechts-Links-Schwäche und meiner mangelnder Orientierung liegt, er hat uns aber immer überall gut rausgeboxt. Hätten wir gewusst wie rar in Kuba Hinweisschilder sind, hätten wir einen Kompass mitgenommen. So ist Erny nach der Sonne plus Uhrzeit gefahren. Hut ab… ich wäre bestimmt immer noch auf dem Autobahnring um Havanna… Ein Navigationsgerät darf man übrigens nicht mit nach Kuba nehmen. Nützt auch nichts, weil es keine Karten für Kuba gibt.

Ok, irgendwann haben wir den Malecón erreicht. Es stürmt orkanartig. Es ist ein bisschen komisch, dass ausser uns niemand anderes auf der Strasse fährt. Nur dann und wann laufen die Marathon-Läufer in der Mitte der Strasse. Haben wir eine Absperrung übersehen ? Wir sind mitten im Marathon-Lauf ! Mit dem Auto…
Es stürmt jetzt so sehr, dass die Wellen meterhoch über die Kaimauer kommen und uns treffen. Wir fahren durch tiefes Wasser und die Wellen prassen uns von oben aufs Autodach. Obwohl ich kein ängstlicher Mensch bin, habe ich jetzt furchtbare Angst da nie wieder raus zu kommen oder ins Meer gespült zu werden. Ich kann noch nichtmal mehr Fotos davon machen. Erny behält die Nerven und irgendwie kommen wir in trockenere Gefilde. Bin ich froh !

Und dann sind wir in dem edlen Stadtteil Miramar, wo die Botschaften untergebracht sind. Von dort wollen wir ein Stück Autobahn und dann die Landstrasse in Richtung Westen nehmen. Auf der Autobahn fahren am wenigsten Autos. Pferdekarren, Fussgänger, Kühe, Ziegen, Ochsenkarren – es ist alles vertreten. Schlaglöcher, Linksabbieger, Menschen, die per Anhalter fahren wollen. Das ist ganz schön ungewöhnlich, wenn auch interessant für uns. Wenn man hier Radiodurchsagen machen wollte, auf der A1 befinden sich Ochsenkarren auf der Fahrbahn, bitte überholen Sie nicht und halten Sie sich links, wir informieren sie, wenn die Gefahr vorüber ist, müssten eigens dafür ein eigener Sender angeschafft werden, der nichts anderes macht.

Wir wollen uns Las Terrazas ansehen. Las Terrazas liegt inmitten waldreicher Hügel und ist ein von der Unesco geschütztes Naturreservat. In den siebziger Jahren war das ganz anders, die Landschaft war wegen übermäßiger Abholzung kahl. Eine nette PlattenbausiedlungDie Regierung startete ein Projekt zur Aufforstung und baute auf einem Hügel beim Dorf ein ökologisches Hotel. Bauern aus der Gegend fanden hier Arbeit und die Lebensbedingungen verbesserten sich. Sie brauchten keinen Landbau mehr zu betreiben, waren also nicht mehr vom Boden abhängig und schlugen keine Bäume mehr. Viele kennen die Umgebung wie Ihre Westentasche und wurden zu Guides ausgebildet. Unser erster Stop in dem Reservat ist eine ehemalige Kaffeeplantage. Viel ist nicht zu sehen. Also fahren wir weiter. In der Comunidad Las Terrazas halten wir am Hotel Moka und legen dort eine Mittagspause ein. Das Hotel sieht einladend aus, was man nicht von dem Rest der Gebäude sagen kann. Mitten in dem „Regenbogen Kubas“ reiht sich eine Plattenbausiedlung und sieht fehl am Platze aus. Also bleiben wir dort nicht lange.

Der Weg über die Landstrasse ist zu beschwerlich, denn es gibt absolut keine Strassenschilder. Also nehmen wir die Autobahn nach Piñar del Rio. Dort ist die Autobahn auch zuende und wir fahren ab, nicht ohne auf die berüchtigten Schleuser zu treffen. Auch ohne Sonne wissen wir wo wir hin wollen und stoppen erst gar nicht als sie sich wild winkend fast aufs Auto schmeissen. Die Region ist für den Tabakanbau bekannt. Und für die Elefantenhügel im Viñales Tal. Genau da wollen wir hin. Für die Nacht haben wir das Hotel El Ermita gebucht. Es gibt sogar ein Schild dorthin !! Leider landen wir im Nirgendwo – zu früh gefreut. War also nichts mit den Hinweisen. Wir geben nicht auf und suchen weiter, müssen auf 2 Meter breiten nicht asphaltieren Strassen wenden. Irgendwann sind wir raus aus dem Ort, wo ich die örtliche Polizeistation sehe. Ich gehe rein und frage die verdutzten Polizisten nach dem Hotel. Einer kommt mit raus und zeigt auf eine Anhöhe. Da ist es und wir haben wenigstens eine Richtung. Wir finden jetzt den Weg, weil wir wirklich durch Zufall wieder ein Schild dorthin entdecken, das auch wahrheitsgemäss die Richtung zeigt.
Das Zimmer ist einfach, nicht besonders sauber, hat keinen Fön und kein Wasser. Ich würde mir gerne die Hände waschen und teste die Toiletten an der Bar. Auch kein Wasser. Ich frage an der Rezeption nach einem Fön, den sie natürlich nicht haben, und ab wann wir mit Wasser rechnen können. Erst abends. Wir gönnen uns einen Mojito an der Bar und treffen zwei deutsche Frauen, die mit dem Bus angereist sind und in einer Casa Particular wohnen. Sie wollen die schöne Aussicht von unserem Hotel aus geniessen. Im Gespräch stellen wir fest, dass wir die ganze Zeit zusammen im Hotel Raquel waren. So hätten wir ja auch zusammen fahren können.

Hotel El Ermita

Hotel El Ermita

Der Mojito lässt meine Laune, aber nicht das Wetter besser werden. Mir ist kalt. Irgendwann ist das Wasser wieder da. Eiskalt, was sich auch bis zum nächsten Morgen nicht ändert. Ausserdem ist in der Duschkabine mehr Leben als in der Stadt…
Wir bleiben trotzdem im Hotel zum Abendessen, weil wir keine Lust haben nochmal in den Ort zu fahren. Das Essen ist gut und bei der kleinen Portion kommt es auch nicht zur Völlerei…

Wir trinken noch einen Mojito an der Bar und gehen dann schlafen.

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